Kirchengemeinde Neuhausen/Erms

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Alphakurs - was ist das?

Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich erzählen wie es mir im letzten Alpha-Kurs ergangen ist bzw. was ich erlebt habe. Als Ende letzten Jahres bekannt wurde, dass ab Februar 2010 wieder ein Alpha-Kurs stattfinden soll, habe ich mir überlegt, ob ich daran teilnehmen soll oder nicht.

Einerseits habe ich gedacht, dass ich diesen Kurs nicht nötig habe – denn schließlich bin ich in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen, bin in die Kinderkirche gegangen und später in den Jugendkreis. Ich bin aktiv im Posaunenchor und als Mitarbeiter in der Kinderkirche. »Du glaubst ja an Gott, du glaubst an Jesus – du bist schon ein rechter Christ.«

Andererseits habe ich mir überlegt, ob ich nicht doch teilnehmen sollte. Zum einen habe ich bemerkt, dass meine Beziehung zu Gott nicht so einwandfrei ist. Zum anderen schadet es nicht, sich mal wieder mit den Grundthemen des christlichen Glaubens zu beschäftigen, die man irgendwann im Religionsunterricht, Kinderkirche, Konfirmandenunterricht usw. kennengelernt hat.

So habe ich mich zum Alpha-Kurs angemeldet. Ich durfte dabei eine tiefe Erneuerung meines Glaubens erfahren. Ich durfte erleben, wie bei Menschen innere Mauern niedergerissen wurden, wie Menschen zum Glauben gekommen oder im Glauben gestärkt worden sind.

Das Alpha-Kurs-Wochenende

Aber der absolute Höhepunkt war das Alpha-Kurs-Wochenende. Das Thema war »der Heilige Geist«. Was ist der Heilige Geist? Habe ich den Heiligen Geist? Kann er in mir wirken? Welche Gaben und Aufgaben habe ich durch den Heiligen Geist?

Ausschlaggebend war für mich der Samstagnachmittag. Es wurde von den Mitarbeitern zu einem Gebetsspaziergang eingeladen. Die erste Station war überschrieben mit »Ausruhen unter dem Kreuz«. Hier sollte man nochmals darüber nachdenken, was Jesus für den Einzelnen persönlich bedeutet. Zuerst habe ich versucht, mit dem »Kopf« darüber nachzudenken. Irgendwie bekam ich keinen richtigen Zugang zum Tod Jesu am Kreuz und der Auferstehung. Da ist mir ein Bild eingefallen, das Herr Kiuntke an einem der ersten Abende vorgestellt hat. Mit Hilfe dieses Bildes habe ich mit dem »Herz« begriffen, was Jesu Tod für mich ganz persönlich bedeutet.

Die 2. Station des Gebetsspaziergangs war eine symbolische Klagemauer. Man konnte das, was im Leben gerade nicht so rund läuft – Beziehungen, Probleme, Krankheit usw. auf einen Zettel schreiben, der dann am Abend ungelesen verbrannt wurde – als Symbol, dass diese Dinge an Gott abgegeben sind.

Da habe ich bemerkt, dass ich, bevor ich etwas aufschreibe, zuerst meine Beziehung zu Gott in Ordnung bringen muss. Ich habe 5 Worte aufgeschrieben: Jesus, komm in mein Leben.

Diese Worte aufzuschreiben war gar nicht so einfach. Nach jedem einzelnen Wort habe ich überlegt: Willst du das wirklich? Aber es war, wie wenn eine fremde Hand meine Hand führen würde. Schließlich sind diese Worte auf dem Zettel gestanden. Danach konnte ich einen tiefen Frieden in mir spüren. 

Bei der 3. Station konnte man ein Glas frisches Wasser zu sich nehmen, als Symbol, dass Jesus die Quelle unseres Lebens ist. Man konnte sich mit einem Mitarbeiter unterhalten und auch Fragen und Probleme besprechen. Ich bekam dann von einer Mitarbeiterin ein Bibelwort zugesprochen. Während die Mitarbeiterin nach dem Bibelwort schaute, dachte ich bei mir: Â»Jetzt wird wieder so ein Allerweltsvers kommen, mit dem niemand was anfangen kann.« Als sie mir das für mich bestimmte Bibelwort vorgelesen hatte, zeigte dieser Vers Antworten auf zwei Dinge, die ich eine Stunde zuvor auf den Zettel geschrieben hatte. Da ich bisher mit niemandem über diese Dinge geredet hatte, konnte sie im Voraus auch nicht wissen, was mich beschäftigte – es war also, wie wenn Gott durch sie zu mir spricht. Das habe ich in meinem Leben bisher so nicht erfahren.

Diese Situation hat mich noch ein paar Tage beschäftigt. So bin ich ganz erfüllt vom Wochenende zurückgekommen und bin gespannt, wie Gott in mir und mit mir weiter wirkt und was er mit mir noch vorhat – und vor allem, welche Aufgabe er in der Gemeinde für mich bereit hält.

Nun die Beantwortung der Frage: Alpha-Kurs – was ist das?

Für mich ist der Alpha-Kurs

  • ein Zurückfinden zu Gott und die Erfahrung, dass es Gott wirklich gibt,
  • dass Jesus für mich ganz persönlich am Kreuz gestorben ist und ich damit mit Gott versöhnt bin,
  • dass der Heilige Geist nicht nur Theorie ist, sondern ganz praktisch in mir und durch mich wirken möchte,
  • eine tiefe Gemeinschaft unter den Teilnehmern, die ich so schon lange nicht mehr erlebt habe.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Erfahrungsbericht den einen oder anderen ermutigen konnte, am nächsten Alpha-Kurs teilzunehmen Â– aufgrund meiner Erfahrungen kann ich es nur jedem empfehlen.

Halleluja, Lob und Preis sei Gott,

dem Allmächtigen in Ewigkeit. Amen.

 

Martin Hau